AchtungFertigLos
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Das „Dritte Reich“ und der Zweite Weltkrieg waren keine Ereignisse, die über die Menschen kamen wie ein Unwetter. Es gab viele ideologische Vorläufer, die den Weg für die Machtübertragung an die NSDAP und Adolf Hitler am 30. Januar 1933 vorbereitet haben. Eines der wichtigsten Elemente des Nationalsozialismus war die nach biologistischen Denkmustern aufgebaute „Rassenideologie“. Heute ist klar, dass es keine menschlichen Rassen gibt und eine angebliche Unterscheidung zwischen ihnen schon Ausdruck von Rassismus ist. Der Chef des Alldeutschen Verband Heinrich Claß formulierte 1912 in einem Buch mit dem Titel „Wenn ich der Kaiser wär'“: „Wo fängt das an und wo hört es auf, was uns zugemutet werden soll, als zur Menschheit gehörig zu lieben und in unser Streben einzuschließen? Ist der verkommene oder halbtierische russische Bauer des Mir, der Schwarze in Ostafrika, das Halbblut Deutsch-Südwests oder der unerträgliche Jude Galiziens oder Rumäniens ein Glied dieser Menschheit?“ Und damit war er nicht allein, denn Wilhelm II., der tatsächlich deutscher Kaiser war, notierte im gleichen Jahr: „Es kommt der Kampf der Germanen gegen Russo-Gallien um ihre Existenz. Das kann keine Konferenz mehr lindern, weil das keine große politische, sondern eine Rassenfrage ist. Es handelt sich um Sein oder Nichtsein der germanischen Rasse in Europa.“ Derartigen Irrsinn haben Millionen Deutsche geglaubt und sind demjenigen hinterhergelaufen, der den Kampf um „Sein und Nichtsein der germanischen Rasse in Europa“ mit dem Ergebnis von 68 Millionen Toten über den gesamten Kontinent bis nach El-Alamein und Moskau getragen hat.